Prof. Dr. rer. nat. habil. Martin Röser
Forschungsthema:
"Kern-Syndrome" und molekulare Architektur der Zellkerns der Samenpflanzen
Im Unterschied zu den Metazoen ist die Struktur des Interphasekerns bei den vielzelligen Pflanzen nicht gewebespezifisch und damit eine Reflexion der Organdifferenzierung, sondern bleibt in unterschiedlichen Geweben eines Individuums gleich, ist also karyotypisch bzw. artspezifisch. Manchmal bleibt sie sogar innerhalb von Gattungen, Familien oder Ordnungen konstant. Ebenso wie der Gesamt-DNA-Gehalt des Zellkerns beeinflussen Heterochromatinmengen sowie die Verteilung dieser hochrepetitiven DNA-Blöcke in den Chromosomen die jeweilige Interphasekern-Struktur, sind für sie jedoch nicht allein ausschlaggebend. Die Interphasekern-Struktur - so die Arbeitshypothese aus den Vorarbeiten - wird über die Anordnung bestimmter repetitiver DNAs in den Chromosomen kontrolliert. Ihre Rolle bei der Organisation des DNA-Moleküls via assoziierter Proteine zu Metaphase-Chromsomen ist nachgewiesen; im Bereich der physiologisch interessanten Interphase-Kerne wird die räumliche Verteilung dieser DNAs in den dekondensierten Chromosomen untersucht.